Doris von Mit Liebe gemacht | Selbstgemachtes aus Kräutern
Dieses Interview mit Doris Kern von Mit Liebe gemacht ist Teil einer Interviewreihe mit Frauen, die sich mit der Natur auch so verbunden fühlen wie ich. Ich spreche hier mit unterschiedlichen Frauen und ihren Zugang zur Natur und dem Leben.
Selbstgemachtes aus Kräutern | einfach gemacht
Bitte stell dich uns vor und erzähl etwas über dich und deinen Werdegang?
Ich bin im Mühlviertel, genauer gesagt in Peilstein aufgewachsen. Sehr behütet und umgeben von wunderschönen Wiesen und Wäldern, da ist mir bestimmt schon einiges an Naturverbundenheit mitgegeben worden. Allerdings fand ich die Idylle mit 19 Jahren nicht so aufregend und entschloss mich etwas komplett anderes zu machen. Ich studierte Software Engineering – eine Berufswahl über die ich heute ein bisschen schmunzeln muss. Aber es hat mir großen Spaß gemacht und ist auch ein Teil von mir.
Naturinteresse und Naturliebe war schon immer da, auch wenn sie mal für eine Zeit nicht ganz so präsent war. Das Interesse an Kräuter kam mit der Liebe zur Naturkosmetik. Da ich mich schon immer gerne gepflegt habe, hat es mich besonders interessiert, was in Cremen und Co drinnen ist. Tja, und wenn man da mal anfängt, kommt mal schnell auf die Kräuter, da viele Inhaltsstoffe wunderbar in der Naturkosmetik verwendet werden können. Aber nicht nur dort, sondern sie stärken ja oft den gesamten Körper. Und seither bin ich den Kräutern und Pflanzen verfallen und lerne immer wieder was Neues dazu.
Du beschäftigst dich mit Kräutern und Wildkräutern - warum machst du das?
Da gibt es einige Gründe – einer ist, da viele der Pflanzen wunderbare Inhaltsstoffe für selbstgemachte Naturkosmetik sind. Da man hervorragende Hausmittel selber machen kann, die die Gesundheit stärken. Aber auch wenn man mal krank ist, ist die eigene Naturapotheke ein wunderbares Hilfsmittel. Und Kräuter haben eine bestimmte Faszination, sie zu erkennen, zu wissen was in ihnen steckt, was man alles daraus herstellen kann. Immer wieder etwas dazu lernen zu können. Mit Kräutern und Wildkräutern zu arbeiten ist wie auf eine Reise zu gehen – man entdeckt immer wieder was Neues.
Wie bist du darauf gekommen dein Wissen weiterzugeben?
Ich hatte bereits 2014 mit meinem Blog Mit Liebe gemacht begonnen. Zuerst habe ich eher DIY Projekte gezeigt und dann entwickelte es sich aber schnell zu einem Kräuter- und Naturblog. Es macht mir einfach Spaß zu zeigen, was man aus Pflanzen, wo viele vor unserer Haustüre wachsen, machen kann. Und es ist mir wichtig, dass auch das Wissen darum nicht verloren geht, sondern dass wieder viele Menschen wissen, wie heilkräftig manche Pflanze ist.
Was gefällt dir daran Workshops rund um das Thema Natur zu geben?
Die Begeisterung der Menschen zu spüren und die vielen Aha-Momente, wenn man Dinge über die Natur erzählt, oder gemeinsam ein Rezept macht. Denn viele Anwendungen sind so einfach und wunderbar in den Alltag integrierbar. Das macht einfach Freude zu sehen, wie alles angenommen wird und dass ich meine Begeisterung weitergeben darf.
Wie schaut ein „normaler“ Tag bei dir aus?
Neben meiner Kräuterarbeit bin ich in einem Unternehmen angestellt und arbeite dort auf Teilzeitbasis. Die Nachmittage gehören anschließend meiner kleinen Tochter und wir unternehmen gemeinsam viel. Sie schaut mir auch interessiert zu, wenn wir ein Kräuterrezept gemeinsam probieren. Abends arbeite ich dann noch an meinen Kräuterthemen, bereite Beiträge für Instagram und meinen Blog vor oder ich arbeite an einem meiner Bücher. Also langweilig ist mir selten – es gibt immer viel zu tun und wenn ich Zeit habe, probiere ich neue Ideen und Rezepte aus.
Bist du gerne in der Natur?
Ja, absolut! Sie erdet mich, gibt mir Kraft und schafft gleichzeitig, dass mein Kopf frei ist, um neue Ideen zu entwickeln.
Hast du auch einen besonderen Lieblingsplatz oder Kraftplatz - wo bist du am allerliebsten?
Am liebsten gehe ich in den Wald. Ich habe die vergangenen 20 Jahren in verschiedenen Orten gelebt und egal wo ich wohnte, es zog mich immer in den Wald. Dort kann ich sprichwörtlich aufatmen und in stressigen Zeiten in meine Mitte finden. Für mich muss es kein bestimmter Platz oder gleichbleibender Ort sein, Hauptsache Waldluft und viel Grün!
Hast du ein Rezept für uns, das wir auch als „ungeübte“ leicht nachmachen können und das unsere natürliche Gesundheit unterstüzt?
Mein Lieblingsrezept ist das Oxymel – oder auch Sauerhonig genannt. Es stärkt wunderbar unseren Darm, unsere Verdauung und man kann Kräuter, die einem gerade guttun hinzumixen.
Dazu benötigt man:
- 300 g Honig
- 100 g Essig (nach Wahl, zB Apfel- oder Weinessig)
- Handvoll Kräuter nach Wahl
Die Kräuter klein schneiden und in ein verschließbares Glas füllen. Honig und Essig gut vermischen, sodass sie sich gut verbinden. Danach über die Kräuter leeren. Das Glas verschließen und für mindestens 14 Tage ziehen lassen. Danach abseihen und täglich 1-2 EL mit einem Glas Wasser vermischen und trinken.
Die Natur, Kräuter aber auch Nachhaltigkeit und Bio sind ja mittlerweile sehr im „Trend“ - warum ist das deiner Meinung nach so?
Ich glaube es ist eine Art „Rückbesinnen“. Denn wir haben Jahrhunderte lang mit der Natur gelebt, waren abhängig von Jahreszeiten. Es war wichtig, die Natur zu respektieren, usw. Und dieses Gefühl haben wir noch ganz tief in uns drinnen und bei vielen Menschen meldet es sich zurück und will seinen Platz haben.
Warum gibt es auch die Sehnsucht in uns wieder mehr mit der Natur verbunden zu sein und auch einfach zu leben?
Weil man in der Natur einfach sein darf – man muss keinem Ideal entsprechen. Die Natur nimmt uns so wie wir sind. Wir müssen uns nicht messen, sondern dürfen einfach sein, spüren und erleben! Und das tut einfach gut! Und wenn man ehrlich ist, zu einem guten Leben bedarf es oft so wenig, oder?
Viele von meinen Rezepten und Ideen sind auf meinem Blog mitliebegemacht oder auf meinem Instagram Profil zu finden. Ganz viel Wissen zeige ich auch in meinen Büchern Einfach natürlich, Aromatischer Wald, Verlockende Blüten, Freche Früchtchen, Quitten in Küche und Kosmetik, Natürlich weihnachtlich und Fühl dich wohl – die grüne Apotheke der Hildegard von Bingen.
Und auf was ich mich schon riesig freue – dieses Jahr entsteht mein eigener Seminarraum und ab nächstes Jahr darf ich auch Kräuterinteressierte Menschen bei mir zu Hause begrüßen. Alle Infos dazu werde ich auf meinem Blog verkünden. Wer gerne regelmäßig von mir lesen möchte, der kann sich auch gerne zu meinem Newsletter anmelden.
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